31/01/2025 0 Kommentare
Februar 2025 mit Impuls und Monatsinfo
Februar 2025 mit Impuls und Monatsinfo
# Monatssprüche

Februar 2025 mit Impuls und Monatsinfo
Du tust mir kund den Weg zum Leben Link zum Monatsinfo
Ps 16,11
Ich mag dieses Fest! Vor allem, weil es immer so gerne vergessen wird (dabei fällt es in diesem Jahr sogar auf einen Sonntag). Die Rede ist von Lichtmess, am 2. Februar. Theologisch korrekt heißt das Fest „Darstellung des Herrn“, volkstümlicher ist seine Bezeichnung Lichtmess – und da haben wir vielleicht auch das Problem… Lichtmess – das klingt katholisch! Ist es aber nicht! (jedenfalls nicht römischkatholisch) Denn zumindest Martin Luther und Johann Sebastian Bach haben es gekannt und begangen; Luther hat einen Choral zu diesem Fest gedichtet (Mit Fried und Freud ich fahr dahin ) und Bach hat wunderbare Kantaten zu diesem Fest geschrieben.

Und worum geht es an Lichtmess? Um eine Begegnung mit einem sehr alten Menschen und einem erst 40 Tage jungen Menschen: Simeon und Jesus. Daran musste ich denken, als ich mir das obige Bildmotiv für den Monatsspruch Februar angeguckt habe: ganz junge (unverbrauchte) Füße…. (vielleicht 40 Tage alt?) Und doch kann der alte Simeon beim Anblick dieses 40 Tage alten Jesus mit Sicherheit einstimmen in die Worte des Monatsspruchs aus Psalm 16: Du tust mir kund den Weg zum Leben! Da hat jemand eine Erfahrung gemacht und es in dieses Bekenntnis münden lassen: Du tust mir kund den Weg zum Leben.
In Zeiten des Wahlkampfes sind viele vollmundige Töne zu hören (noch ein Datum, das der Februar bereithält: am 23. Februar ist Bundestagswahl!!!). Keine der sich zur Wahl stellenden Personen sollte aber so vermessen sein, von sich zu behaupten, er oder sie kenne den Weg zum Leben. Das kann mit Fug und Recht nur Gott von sich behaupten. Davon weiß der erwachsene Jesus dann zu erzählen, als er einmal von einem Schriftgelehrten nach dem Weg des Lebens gefragt wurde. Jesus antwortet im besten jüdischen Glauben: Du sollst mit deinem ganzen Wesen den einzigen Gott lieben - und deinen Nächsten wie dich selbst. Das ist der Weg zum Leben.
Ich bleibe einen Moment bei letzterem, der Nächstenliebe. Denn das ist das Problem an der Nächstenliebe: ich kann mir die Nächsten nicht aussuchen. Es ist wirklich der Nächste – und nicht jemand, den ich dazu ernenne. Der oder die Nächste kann also auch ein Mensch sein, der mir gerade sehr ungelegen kommt, für den ich eigentlich keine Zeit habe, der meine Kreise stört. Der Nächste ist einfach da. Ein wichtiges Statement in Zeiten des Wahlkampfes…. Oder noch etwas deutlicher: die Nächsten schickt mir Gott, nicht ich selber. Das Leben, zu dem Gott mich führt, ist also das Leben, das Gott von mir gelebt haben möchte. Es ist nicht allein das Leben, das ich mir für mich vorstelle. Wenn ich bereit bin für die Winke und Eingriffe Gottes, komme ich zu dem Leben, das Gott sich von mir wünscht.
Diese Offenheit wünscht – nicht nur im Wahlmonat – Pfarrer Oliver Peters
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